Mare Nostrum – Worte über stiller See

Mit „Mare Nostrum“ war 2013/14 eine maritime Operation betitelt, die Italien in eigener Regie betrieb, und die eine humanitäre und politische Reaktion auf die prekäre Situation flüchtender Menschen im Mittelmeer war. „Wir dürfen nicht erlauben, dass das Mittelmeer zu einem Friedhof wird“, so äußerte sich der damalige italienische Premierminister Matteo Renzi, und weiter: „Die EU darf nicht einfach wegschauen“. Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) wurden durch „Mare Nostrum“ in zwölf Monaten rund 150 000 Menschen gerettet.

Die von mir in den vier kleinformatigen Arbeiten – je 20 x 30 cm – dargestellten Wortwolken über dem Meer bilden fragmentarisch den Inhalt verschiedener aktueller Handlungsempfehlungen und Leitlinien der Europäischen Kommission und deren Präsidentin, Ursula von der Leyen, ab.

Dafür wurde mithilfe eines Computerprogramms der Anteil der im jeweiligen Text enthaltenen Worte in eine entsprechende Größe umgesetzt: Je häufiger ein Wort im Text vorkommt, desto größer und „fetter“ erscheint es in der Wortwolke, dabei werden Füllworte – wie „aber“, „oder“, „und“ etc. – ausgesiebt. Das Prinzip ist auch als „Tagcloud“ aus dem Internet bekannt. Interessanter als das, was lesbar ist, ist vielleicht das Fehlen und Nichtvorkommen von Worten …

Motivisch wurde für „Mare Nostrum“ (lateinisch für „unser Meer“) auf eigene Fotografien der Ostsee um Rügen zurückgegriffen. Damit verbindet sich einerseits der Gedanke, dass das ferne Geschehen im Mittelmeer auch uns angeht. Andererseits ist aber auch die Ostsee selbst Schauplatz vielfältiger Flucht- und Wanderungsbewegungen gewesen, bei denen die betroffenen Menschen ebenfalls auf die Solidarität und Hilfsbereitschaft der aufnehmenden Anrainerstaaten angewiesen waren.

Den Erlös aus dem Verkauf der Werke (FineArt-Print auf Leinwand, vier Motive á 44,- €) teile ich fiftyfifty mit der Organisation Sea-Watch. Bislang konnte ich 100,- € (Stand 31.10.20) als Spende überweisen.

Förderung der Neuansiedlung, der Aufnahme aus humanitären Gründen und anderer komplementärer Zugangswege

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